TORNAX

- Prospekt -

Modell II/29

Rahmen: Der einfache, in seinen Linien technisch schön und klar durchdachte Rohrrahmen, bildet mit den großwinkligen Dreieckverbänden, dem verstärkten Steuerkopf und dem überdimensionierten Vorder- und Oberrohr ein außergewöhnlich kräftiges und haltbares Fahrgestell. Der Hauptrahmen ist nach hinten zu einem sehr breiten und stabilen Knotenpunkt ausgebildet, an welchem die hintere Obergabel angreift. Diese ausgezeichnete Konstruktion verhindert, in Verbindung mit der sehr breiten Untergabel, das bei vielen Rädern gefüchrtete seitliche Verwinden und Schlingern. Die in den Knotenpunkten des Fahrgestells angebrachten Seitenwagen-Augen tragen zur weiteren Verstärkung des Rahmens bei, sodaß dieser infolge seiner kolossalen Festigkeit speziell für Seitenwagenfahren bestens geeignet ist.

Gabel: Als Vorderrad-Abfederung ist verwendet die bekannte Parallelogramm- "Tiger" -Gabel der Köln-Lindeertaler Metallwerke und zwar die besonders starke Ausführung mit zwei langen Druckfedern und vierfachen konischen Stoßdämpfern. Die sinnreiche Durchbildung der Gabel gestattet spielend einfaches Nachstellen der Stoßdämpfeer. Infolge der konischen Ausbildung der Stoßdämpfer ist ein seitliches Spiel und ein Flattern des Vorderrades unmöglich. Ein geschmackvoller Steuerungsdämpfer wird serienmäßig mitgeliefert.

Gepäckträger: Breite und glatte Form bei stärken Rohren weist der Gäpeckträger auf. Scharfe Kanten und Ecken, welche Kleider oder Gepäckstücke beschädigen könnten, sind vermieden. Als Gepäcktaschen kommen zwei sehr große Blechkästen mit Lederverschluß und Ausfutterung zur Verwendung. Neben reichlichen Werkzeug ist noch viel Raum zur Mitnahme von anderen Sachen vorhanden. Es können zwei kleine Schlösser zum Abschließen angebracht werden.

Radständer: Zum Aufstellen des Rades dient ein kurzer Ständer, welcher in der Mitte im Schwerpunkt angebracht und sowohl für das Vorder- wie auch Hinterrad vorgesehen ist. Das Rad läßt sich durch den kurzen Hebelarm des Ständers spielend leicht aufstellen. Der Ständer selbst wird beim Abbocken durch eine Feder automatisch hochgeklappt und in seiner Lage festgehalten. Ein Beschmutzen der Hände wird hierdurch vermieden.

Kotflügel: Die Schutzbleche für die Räder sind außergewöhnlich breit (16 cm) und von eleganter flacher Form. Die Befestigung erfolgt durch Stahlbänder. Das letzte Stück des hinteren Kotflügels kann durch Lösen von zwei Muttern zur leichteren Herausnahme des Hinterrades hochgeklappt werden.

Kettenschutz: Als Kettenschutz dienen Aluminiumkästen, die weder rosten noch klappern. Hochglanzpoliert und marmoriert geben diese dem Rad ein elegantes Aussehen. Die Kette vom Motor zum Getriebe ist gänzlich eingekäpselt; die Schmierung derselben erfolgt automatisch vom Motor. Durch eine mit einem Deckel versehene Offnung kann der Zustand der Kette Jederzeit kontrolliert werden. Beide Kettenschutzkästen sind getrennt leicht abnehmbar.

Motor: In der Fahrgestelle ist ausschließlich den als besten Motor der Welt anerkannten englischen Original - JAP - Motor eingebaut. Die enorme Leistungsfähigkeit, die sprichwörtliche Zuverlässigkeit und unvergängliche Lebensdauer des "JAP" wird wohl von keinem anderen Motor übertroffen. Hohes Anzugsvermögen, weicher elastischer Lauf ohne jegliche Vibrationen sind Vorzüge, die den JAP - Motor so beliebt machen. Denkbar größte Einfachheit ermöglicht leichten Zugang zu allen Teilen des Motors. Über 30 Jahre Fabrikations-Erfahrung und eingehende Konstruktions- und Material-Versuche verdankt JAP seinen Weltruf! Die Spezial-JAP-Type leistet bei 599,9 ccm (85,7 mm Bohrung, 104 mm Hub) und 3600 Touren 19 PS effektiv. Die großen Ventile sind seitlich gesteuert. Antriebswelle und Pleuel laufen in Doppel - Rollenlager. Der leichte Aluminiumkolben trägt drei Ringe. Der Spezial-JAP-Zylinderkopf ist derartig geformt, daß das Gasgemisch leichter ein- und ausströmen kann, wodurch ein geringerer Brennstoffverbrauch und größere Leistung erzielt wird. Um unrund laufende Kurbelwellen und hierdurch entstehende Brüche auszuschalten, verwendet JAP nur innenlaufende Schwungräder, welche auf das sorgfälligste ausbalanziert sind.

Alle eingebauten Motore sind Original -JAP - Motore modernster Konstruktion und keine billigen Sonderanfertigungen.

Schmierung: Der Motor ist mit der patentierten JAP - Frischöl - Schmierung ausgerüstet, welche dafür sorgt, daß eine ausreichende Menge von Öl unter bedeutendem Druck an alle beweglichen Teile gebracht wird. Ein Ventil läßt jeden zu höhen Druck im Kurbelgehäuse entweichen und erzeugt zum Teil ein Vacuum, sodaß Öl, welches etwa die Neigung hat, aus den Trennfugen oder aus den Lagern auszutreten, in das Gehäuse wieder zurückgesaugt wird. Durch diese sinreiche Konstruktion wird die bekannte Sauberkeit der JAP - Motore erreicht. Das Öl wird der organisch angebauten automatischen Motorpumpe durch ein Sieb zugeführt; Fremdkörper können also weder den Pumpenmechanismus zerstören noch in den Motor gelangen. Die Pumpe weist außer dem Zufluß keine außenliegende Leitung auf. Das Öl geht von der Pumpe durch die hohle Hauptachse direkt in das Plauel-Rollenlager, von wo alle übrigen Teile unter Druck geschmiert werden. Für außergewöhnliche Fälle, z. B. bei langen Steigerungen oder bei Fahren mit Seitenwagen an heßen Tagen, ist eine Handzusatzpumpe vorgesehen; für den normalen Betrieb wird diese nicht benötigt .

Magnet: Für die Zündung gelangen die neuesten damals BOSH - Apparate zum Einbau. Der Magnet ist in geschützter Lage hinter dem Zylinder angeordnet und wird mittels gekapselter Kette angetrieben. Die Zündmomentverstellung erfolgt durch Hebel von der linken Lenkstangenseite.

Beleuchtung: Als Licht kommt entweder Carbid - Beleuchtung oder das Bosch-Bilux-Licht mit kombinierter Zündlichtmaschine in Frage. Die neue Anlage zeichnet sich ganz besonders durch große Helligkeit und breitem Lichtkegel aus. Die Abblendung erfolgt bequem mittels Hebel vom Lenker aus, ohne da? man diesen loszulassen braucht.

Vergaser: Für richtiges Gas-Gemisch sorgt der weltbekannte AMAC - Zwei-Schieber-Vergaser. Bei sparsamstem Verbrauch ergibt dieser schnellen Anzug und höchste Leistung. Haupt- und Leerlauf-Düsen sind leicht einregulierbar und ohne weiteres zugänglich. Der Gas-Schieber wird mittels Drehgriff rechts, die Luft durch Hebel links bedient. Luftfilter wird serienmäßig eingebaut.

Getriebe: Der Einbau des stehenden Dreigang-Getriebes wurde durch die Rahmen-Konstruktion bedingt. Diese Ausführung gestattet das erwünschte Anbringen einer durch einen Deckel verschlossenen großen Öl-Einfüll-Öffnung, durch welche auch die genaue Einstellung der Gänge gut beobachtet werden kann. Die große Mehrscheiben-Trocken-Kupplung mit eingebautem Ketten-Stoßdämpfer kuppelt sich äußerst weich durch den linksseitig angebrachten Handhebel. Die robusten Zahnräder sind dauernd im Eingriff, der Gang-Wechsel erfolgt durch starke Klauen. Diese Konstruktion ist bei spielend leichtem Schalten unempfindlich und garantiert dadurch eine lange Lebensdauer. Die Tankschaltung liegt für die Hand äußerst bequem. Ohne jegliche Zwischengelenke greift die Schaltstange direkt an den Schalthebel des Getriebes an, wodurch ein dauernd exakter Gang-Eingriff erreicht wird. Die Arretierung der Gänge liegt geschützt im Innern des Getriebes.

Räder und Steckachse: Die Räder haben Tiefbettfelgen, welche bei leichter Reifen-Montage ein Abspringen der 26 x 3,5 - Ballon-Drahtseil-Bereifung unter allen Umständen verhindern. Die eingebaute Steckachse ermöglicht durch Lösen von nur einer Mutter das Herausnehmen des Hinterrades, Kettenrad mit Kette, Bremse und Gestenge bleiben unberührt im Rahmen sitzen. Dadurch lassen sich Reifenschäden mühelos und schnell beheben. Kräftige Kugellager sorgen für leichten Lauf der Nabe, während nach patentiertem System eingebaute Drucklager die seitlichen Kräfte einwandfrei aufnehmen. Am Bremsdeckel der Hinterradnabe befindet sich eine Vorrichtung zur Befestigung des Tachometerritzels, sodaß beim Nachstellen des Hinterrades das lästige Einstellen des Ritzels vermeiden wird.

Bremsen: Ganz besondere Sorgfalt haben wir den Bremsen gewidmet. Auf sehr großen Innenbackenbremsen kann man sich unbedingt verlassen. Diese reagieren auf den leisesten Druck, lassen weich an und schließen ein Blockieren der Räder aus: Vorder und Hinterrad-Bremsbacken sind gleich groß (190 mm Durchmesser, 40 mm Breit. Evtl. aus dem Nabenkörper austretendes Öl kann mit den Bremsflächen nicht in Berührung kommen. Das Bremsgestänge ist ohne Werkzeug leicht von Hand nachzustellen.

Lenker: Die Lenkstange ist verstellbar gibt durch ihre flotte Sportform dem Rad ein lassiges Aussehen. Äußerst bequeme Armhaltung, handlich liegende Bedienungshebel und Drehgriffe lassen selbst bei längsten Fahrten keine Ermündung Aufkommen.

Fußrasten: Fußbretter? Fußrasten? Wir haben uns zu Letzteren entschlossen, da diese bei richtiger Ausführung dem Fahrer, hauptsächlich auf schlechten Straßen, einen viel festeren Halt geben als Bretter. Man benutzt im Durchmesser sehr große und weiche Gummirollen mit starker Stange aus bestem Stahl. Bei etweigen Stürzen fängt diese stets den ersten Stoß auf und schützt so das Fahrgestell vor größeren Beschädigungen. Das Material für die Stange ist so gewählt, daß ein Bruch unmöglich ist; sie wird sich nur verbiegen. In der nächsten Werkstatt kann sie wieder kalt gerichtet werden.

Sattel: Als Fahrersitzbenutzen wir den beliebten, weich gepolsterten Spiralfeder-Sattel, System Terry.

Benzintank, Ölbehälter: Der ca. 13 Liter fassende Benzintank hat eine harmonisch zur Linie des Rahmes passende Form. Die vornehm wirkende Lackierung der allseitig leichtgewölbten Flächen mit dem geschmackvollen Firmenzeichen erhöht den Reiz dieses formvollendeten Einzelteils, welches ausschlaggebend für das elegante Aussehen des Ganzen Rades ist! Der als Satteltank ausgebildete Benzinbehälter ist aus 2 Teilen im Tiefzieh-Verfahren gezogen und geschweißt. Durch Spezial-Schweiß-Verfahren ist ein Leckwerden ganz ausgeschlossen. Die am Benzintank organisch angebauten Kniekissen geben dem Fahrer einen sicheren und festen Sitz. Der Benzintank ist mit einem Statzen zur Aufnahme eines Tachometers ausgerüstet, sodaß dieser in den Tankkörper eingelassen werden kann. Der Öltank ist unter dem Sattel aufgehängt und faßt ca. 2,5 Ltr. Beide Behälter sind durch eine besondere Konstruktion in einer Weise befestigt, daß Gewindelöcher, die gewöhnlich Undichtigkeiten hervorrufen, vermieden werden. Unterlegscheiben aus weichem Gummi verhindern die Übertragung von Vibrationen und Stößen auf die Tanks. Die Einfüllstützen beider Tanks sind sehr groß und haben fest am Tank im Scharnier gelagerte Schnellverschlüsse.

Ketten: Die Kraftübertragung erfolgt durch die original englische Coventry-Kette stärkster Dimension (3/8 x 5/8''). Die bekannte erstklassige Qualität bürgt für lange Lebensdauer!

Seitenwagen - Anschluß: Augen für die Befestigungsbolzen zum beiderseitigen Anschluß eines Seitenwagens sind vorhanden.

Lackierung: Viermal im Ofen gebrannte, spiegelglatte schwarze Emallierung gibt den Fahrgestellen und dem ebenfalls tiefschwarzen, mit Weiß geschmackvoll abgesetzten Tank ein dezent vornehmes Aussehen.

Maße: Die einzelnen Maße der Type II/29 sind folgende:

Sattelhöhe: 0,67 m Gewicht: 142 kg
Achsstand: 1,39 m Brennstoffverbrauch: ca. 4 Liter auf 100 km
Ganze Länge: 2,10 m Oelverbrauch: ca. 1/3 Liter auf 100 km
Größte Breite: 0,81 m Höchstgeschwindigkeit: 120 km

 

Übersetzungsverhältnis:

Solo:
Motor
Kupplung
Getriebe
Hinterrad
1 : 4,47
Zahnrad
18
34
19
45
Zähne
Seitenwagen:
1 : 5,03
Zahnrad
16
34
19
45
Zähne

 

5 Jahre Garantie auf den Rahmen.

Aenderungen vorbehalten!

Technische Daten

 

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